Rezension: Lisa Chappell - When then is now
Lisa Chappell ist den meisten wohl eher als Schauspielerin bekannt. Ihre in Deutschland bekannteste Rolle war die der Claire McLeod in der auf Vox ausgestrahlten Serie “McLeods Töchter”. Man kann sich allerdings auch auf ihrem ersten Album “When then is now” davon überzeugen, das die gute Frau aus Neuseeland nicht nur gut singen kann, sondern auch ein gewisses Talent im Songwriting besitzt.
Die Lieder die auf “When the is now” zu hören sind, haben alle eine gewisse Leichtigkeit. Sie wirken wenig durchproduziert und es fehlt ihnen manchmal an Fülle. Die Stimme von “Miss Chappel” ist zwar definitiv keine 08/15 Stimme, allerdings hat sie auch nicht die Qualitäten, die es bräuchte um die vielen kleinen Löcher zu füllen, die den Songs anhaften.
Abwechslung ist auf dem Album vorhanden, zwar nicht innerhalb der einzelnen Lieder, aber dafür sind die Tracks selbst alle recht unterschiedlich.
Insgesamt ist das Album mit 10 Songs und einer Gesamtspieldauer von nicht einmal 36 in meinen Augen zu kurz geraten um als Vollpreis-LP durchzugehen. Außerdem empfinde ich die Qualität der Stücke als etwas zu schwankend, als das ich eine gute Wertung vergeben könnte. Klare Anspieltipps sind “Mother Son”, das tolle “Dancing Hands” und “Desire”. Von Songs dieser Qualität dürfen bei einem Nachfolgeralbum gerne etwas mehr dabei sein.
Auf jeden Fall empfehle ich dem geneigten Freund leichter Country-/Folk-/Pop-Musik einen Blick auf die Webseite von Lisa Chappell (Achtung, Blitz Alarm!), auf der es auch alle Lieder als Previews zum Anhören gibt. Falls die Beispiele gefallen, macht bitte nicht den selben Fehler wie ich und erwartet noch etwas von den vollen Versionen der Songs. Denn, wer die Kurzbeispiele gehört hat, der kennt die Lieder eigentlich schon zu 90%.
Fazit
Als Erstlingswerk ist “When then is now” durchaus vielversprechend. Für ein Langzeit-Hörvergnügen kann ich das Album aber nicht empfehlen. Deswegen gibt es magere 2,5 von 5 Punkten.
Botschaften
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Ersteinmal ein paar Sachen, in denen ich mit dir übereinstimme: 1. "Mother Son" ist eine gute Wahl als Anspieltipp. 2. das Album ist wirklich viel zu kurz. 3. für das zweite Album erwarte ich mehr.
Aber: Mann muss ja nicht immer einer Meinung sein... Die "Löcher" die du ansprichst, kann ich nicht hören. Das "unperfekte" ist für mich eher der Reiz dieses Albums, es ist ein wenig ungeschliffen, aber dabei (auf für mich besondere Weise) echt und ehrlich. Sicher fehlt manchen Liedern der letzte Kick, die Abwechslung, aber hier wird auch nicht der Anspruch erhoben, das Rad oder das Genre neu zu erfinden. Wie du sagst, es ist leichter Country-Pop, wird sicher keinen Grammy gewinnen, trotzdem höre ich "When then is now" sehr gerne und gebe 4 Punkte. -
Ja, ich denke da besteht bei uns ein grundsätzlicher Unterschied, da du wahrscheinlich viel mehr so undurchproduzierte Musik hörst, wie ich. Normalerweise stört mich da ja nicht, "Pieces of You" hat ja mit den selben Problemen zu kämpfen, aber dieses Album liebe ich.
Bei "When then is now" fehlt mir aber der Reiz, es sind zu wenig Besonderheiten dabei, es berührt mich zu wenig. Das ist ne sehr subjektive Sache, klar. Aber ist ja irgendwie hier alles...
Ciao
Phil -
Höre "mehr so undurchproduzierte Musik" - stimmt. "Alles subjektiv" stimmt auch
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