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Freitag, 15. Dezember 2006 - 09:51

“Wir nennen es Arbeit” von Holm Friebe und Sascha Lobo

Ja, ich gebe es zu: Ich bin doch einmal mit dem Trend gegangen und habe mir ein Buch gekauft (und gelesen!), dass sich jeder da draußen kauft, weil es gerade angesagt und trendy ist. Sicher, das Buch ist nicht gerade in den Bestsellerlisten zu finden. Aber in Klein Bloggersdorf gibt es wohl wenige, die davon noch nicht gelesen haben. Die Rede ist von dem Buch “Wir nennen es Arbeit“ von Holm Friebe und Sascha Lobo. Das Werk trägt den Untertitel “Die digitale Boheme oder Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung” und ich finde, die Tagline passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Foto des Buches

Kritik

Dies war seit Jahren für mich das erste Buch, dass ich gelesen habe und das man nicht in die Rubriken Roman oder Fachbuch einordnen kann. Tatsächlich fällt es mir schwer, dieser Art von Büchern einen Namen zu geben. Ich wusste nicht, wie Autoren solcher Bücher die Leser begeistern wollen, gibt es doch keine ausgefeilte, spannende oder romantische Handlung. Nach den Erwähnungen aus anderen Blogs war ich aber doch neugierig. Zudem ich mich, wenn auch nicht als Teil der digital Boheme, dann doch zumindest als Sympatisant derselben sehe. Das hat sich auch nachdem ich das Buch gelesen habe nicht geändert.

Insgesamt erzählen die beiden Autoren in den 11 Kapiteln viele interessante kleine Geschichten, kommunizieren Lebeneinstellungen und betrachten die Gesellschaft aus Ihrem Winkel. Außerdem soll das Buch auch etwas als Anleitung herhalten beziehungsweise den Leser ermutigen den Schritt weg von der Festanstellung in die zugegeben unsichere, aber viel interessantere Welt der digitalen Boheme zu machen. Man könnte sagen, dass das selbständige Arbeiten in Projekten ohne Chef und fern eines normalen Büros (z.B. mitten in einem Park, bewaffnet mit einem Laptop) erst das richtige Leben ist. Je nach Vergleichsberuf teile ich diese Einstellung und auch mir kam im Laufe der Lektüre der ein oder andere Gedankengang ob ich diesen Schritt wirklich wagen sollte.

Das ist das schöne an diesem Buch: Es ist tatsächlich super modern, wie es die Überschrift auf der Rückseite des Buches behauptet. Und vor allem ist es absolut inspirierend. Gerade nach den letzten Kapiteln will man am liebsten aufstehen und sofort die nächste coole Web 2.0 Killerapplikation oder den besten Blogeintrag schreiben, den man je gemacht hat.
Vor allem das achte Kapitel über Weblogs war ein echtes Highlight, ebenso der Anfang des vierten Kapitels “Work in Projects / Go with the Flow”, handelt es doch, laut Buch, über eines der besten Gefühle der Welt: Dem Flow. Vom Flow spricht man, wenn man so sehr in seine aktuelle Tätigkeit vertieft ist, dass man nichts anderes mehr wahr nimmt. Das ist der Zeitpunkt indem man auch am produktivsten ist und man quasi mit seinem Bild, seinem Programmcode, seinem Musikstück oder an was man auch gerade arbeitet, verschmilzt. Dieser Vorgang wurde im Buch sehr gut beschrieben und es macht Spaß so darüber zu lesen, vor allem wenn man das Gefühl selbst kennt.

Trotz allem bin ich nicht so 100%ig begeistert von dem Buch, wie viele andere. Es gab viele Stellen wo ich einfach keine Lust mehr hatte weiter zu lesen oder wo ich beim nächsten mal nicht wirklich motiviert war, das Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Gerade in der Mitte des Buches hätte ich fast abgebrochen und es anschließend am liebsten wieder verkauft. Ich habe mich aber durchgebissen und wurde dann mit den letzten Kapiteln wieder belohnt.

Bewertung

Das Buch war für mich unglaublich inspirierend. Es hat viele kleine Highlights und noch viel mehr interessante Gedankengänge und Anekdoten. Aber der Rest dazwischen war mir oft zu anstrengend und zu schwer verdaulich. Das mag an meiner geringen Erfahrung mit solchen Büchern liegen, bin ich ja doch von Romanen entsprechend verwöhnt. Deshalb kann ich dem knapp 300 Seiten starken Werk nicht mehr als 2,5 von 5 Punkten geben.

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