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Montag, 18. September 2006 - 19:44

Konzertbericht: Andromeda in Aschaffenburg

This post is also available in english.

Am Mittwoch Abend habe ich die (wohl recht) seltene Gelegenheit ergriffen und habe mir Andromeda live angesehen. Ich bin durch Zufall mal wieder auf deren Webseite gestolpert und war überrascht, dass das dritte Album “Chimera” schon vor 3 Monaten rauskam und das sie jetzt eine kleine Europa Tour damit machen um das Album vorzustellen. Von den drei Konzerten in Deutschland war Aschaffenburg für mich das Nächste, also habe ich die 200 Kilometer Fahrt auf mich genommen um zu sehen ob die Jungs das Zeug was sie im Studio einspielen auch wirklich live performen können.

Und, ja sie können. Und ich denke auch das sie oft mit Dream Theater verglichen werden ist völlig berechtigt. Nicht, weil die Musik gleich klingt (Andromeda ist deutlich Keyboardlastiger und härter), sondern weil die 5 Jungs manchmal genauso virtuos sein können.

Das Konzert begann mit dem Outro von Two is One, worauf ich mich schon auf Morphing Into Nothing gefreut habe, weil dieser Song normalerweise danach kommt. Leider haben sie dann etwas anderes als Intro gespielt. Eigentlich auch schade, da ich finde, dass Andromeda mit Encyclopedia eigentlich den Opener schlechthin im Programm hat. Das Konzertprogramm war eine gute ausgewogene Mischung aus allen drei Alben, wobei ich die drei oder vier Songs des dritten Albums als Tiefpunkt empfand, was aber wohl daran lag, dass ich die Songs noch nicht kenne und das dies bei progressivem Metal von große, Vorteil ist. Als “ruhigerer” Song wurde Two is One in etwa zur Halbzeit gespielt. Besonders cool war natürlich Charmeleon Carneval. (Smiley: lächeln)
Extrem schade fand ich allerdings, dass weder Reaching Deep Within noch Encyclopedia gespielt wurden. Viele der besten Andromeda Songs haben wohl nicht ins 1,5 Stunden Programm gepasst. Yep, nach eineinhalb Stunden war leider schon alles vorbei. Inklusive Zugabe. Das lag wohl daran, dass die Band mit einem Aushilfskeyboarder unterwegs ist, weil Martin Hedin zu Hause bei seiner Frau geblieben ist, die ein zweites Kind erwartet, was zu erstaunlich viel Jubel im Publikum geführt hat. Da sage mal einer Metal Fans haben kein Herz. (Smiley: zwinkern)

Insgesamt waren die geschätzten vierzig Leute alle recht begeistert vom Gig. Ich finde, für ein solch kleines Publikum haben sie viel Feuer erzeugen können. Ist schon länger her, aber wenn ich mich richtig erinnere hat selbst Dream Theater vor ca. 150 Leuten im “Forum” (Nürnberg) nicht so viel Begeisterung hervorgerufen. Achja: Und natürlich war der Anteil an Schlagezeugern wieder recht hoch, was man an der Rythmusfestigkeit des Publikums und an dem “während-der-Umbaupause-auf-den-Oberschenkeln-rumgeklopfe” merkt. (Smiley: lächeln)

Noch ein paar Worte zu den einzelnen Musikern:
Der Kopf der Band Johan Reinholdz (Gitarre) ist wirklich ein richtig guter Gitarrist, wenn auch nicht gar so spektakulär wie John Petrucci. Auf jeden Fall macht er seinen Job gut und ohne ihn wäre Andromeda ein ganzes Stück schlechter.
Richtig gut gefallen hat mir auch David Fremberg (Gesang). Er wirkte wirklich sympathisch und ist ein fantastischer Sänger, der auch mit dem Publikum umzugehen weiß und ein paar nette Kunststücke mit dem Mikrophon drauf hat. (Smiley: lächeln)
Ebenfalls begeistert war ich von dem Aushilfskeyboarder, dessen Namen ich mir leider nicht merken konnte. Ich denke er hatte nicht viel Zeit sich auf die Tour vorzubereiten und er hat seinen Job super gemacht. Vor allem wirkte er irgendwie lustig, ein sehr sympathischer Kerl. Da fällt mir ein, unsere Band sucht noch einen Keyboarder... (Smiley: lächeln)
Thomas Lejon (Schlagzeug) lieferte eine solide Show ab und er spielt wirklich so gut wie im Studio. Wie bei Johan Reinholdz auch war bei ihm viel Improvisation zu sehen und zu hören und er gehört zu den Drumern die es wirklich nicht lange in irgendeinem Standardrythmus aushalten. Das Schlagzeugsolo das er so in der Mitte des Konzertes gespielt hat, hat mich allerdings nicht soooo begeistert. Da fand ich die Performance im restlichen Konzert deutlich interessanter. Aber ich glaube nach den Minnemann Solos beim Special Kick-Konzert bin ich einfach zu verwöhnt, was Drum solos angeht... (Smiley: lächeln) Ach und wer sich manchmal bei den Studioalben frägt was das für Effektbecken sind, die da sehr oft zu hören sind: Das sind Sabian Mini-Chinas (sowas um die 12-14 Zoll), von denen er 2 Stück immer gut erreichbar hat (eines links, eines rechts). Der Rest vom Drumset war eher unauffällig: Pearl Set mit 5 Toms und einer Bass Drum (der Schlagzeuger der Vorband spielte zwei Bassdrums, was ziemlich lächerlich aussah, weil ansonsten nicht viel Zeugs rumstand), 3 Crash-Becken, ein Splash und ein großes China.
Am unauffälligsten war auf jeden Fall Fabian Gustavsson (Bass). Aus diesem Grund, hätte ich gerne “Encyclopedia” gesehen.

Auch einige Tage danach, bin ich immer noch begeistert vom Konzert und höre immer noch verstärkt die Alben von Andromeda. Das dritte Album wurde auch ganz schnell nachgeordert, damit ich da endlich reinhören kann. Ich freue mich schon riesig auf die angekündigte Live-DVD.

Die Setlist habe ich zum Glück in einem Thread im Andromeda Forum gefunden:

  1. Periscope
  2. In The Deepest Of Waters
  3. Mirages
  4. II=I
  5. The Hidden Riddle
  6. Chameleon Carnival
  7. Drum solo
  8. Inner Circle
  9. In The End
  10. Eclipse
  11. --- Zugabe: The Words Unspoken

Also, wer auf Progressive Metal steht und einmal die Möglichkeit bekommt Andromeda live zu sehen, der sollte die Chance nutzen. Nur dem Typen beim Merchandising-Stand sollte man nicht unbedingt vertrauen, wenn er meint das gewünschte Shirt sei in L nicht mehr verfügbar, aber M würde mir genauso passen. (Smiley: zwinkern)

Die Vorband Manticora lieferte auch eine recht gute Show ab, auch wenn mir deren Musik nicht so gut gefiel. Ist vom Prinzip her eine Mischung aus Power- und Speed-Metal mit leicht progressivem Einschlag. Mir persönlich etwas zu hart.

Bilder habe ich natürlich auch gemacht. Aber leider scheinen meine Fotografiekenntnisse nicht auszureichen um in so einer dunklen Umgebung gute Fotos machen zu können. Diese zwei konnte ich aber noch retten, die sind so halbwegs was geworden:

Eingeordnet unter: Musik

Botschaften

  1. Dave schrieb am 24.09.2006 - 12:03:20
    Hellas Meister!

    Ich war auch an besagtem Konzert, somit haben wir uns mit Sicherheit irgendwie gesehen. (Smiley: lächeln) Schönes Review, kann mich dem meisten nur anschließen. (auch wenn mir das Drum-Solo ziemlich getaugt hat... bin aber kein Schlagzeuger, von daher...)

    Öhm, zu den Fotos: Falls Du die dunklen noch rumfliegen hast, schieb mal rüber! Ich bin Mediengestalter und ziemlich sicher, dass man da noch mehr retten kann als die zwei! (Smiley: zwinkern)

    Grüße

    Dave aus Fürth
  2. Philipp Söhnlein (Website) schrieb am 25.09.2006 - 12:08:32
    Hey Dave,

    jo, wir müssen uns Zwangsläufig gesehen haben. (Smiley: lächeln)
    Und danke für das Lob.
    Die Fotos habe ich dir gerade geschickt.

    Ciao
    Phil

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