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Mittwoch, 30. August 2006 - 23:28

Rezension: Wolfgang Schmid - Special Kick

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Nachdem ich von dem “Special Kick”-Konzert im Juni ziemlich begeistert war (zum Konzertbericht), musste ich mir dann doch die CD zulegen und nochmal genauer reinhören.

Erwartet hatte ich mir ähnliche tolle Momente wie beim Konzert. Anfangs trat aber genau das Gegenteil ein. Das Album kommt deutlich jazziger rüber, als ich das Konzert in Erinnerung hatte, wo doch etwas mehr Rock angesagt war. Außerdem sind auf der CD statt nur vier alle fünf Musiker vertreten (Joo Kraus rapt und ist außerdem noch mit der Trompete und dem Flügelhorn zu hören). Normalerweise stehe ich ja allem was gerapt wird erstmal kritisch gegenüber und meistens ändert sich meine Meinung auch nicht. So auch anfangs in diesem Fall. Ich finde immer noch, dass das nicht so gut reinpasst.

Die Songs sind zum Glück allgemein sehr instrumentenlastig und auf der Scheibe findet sich eine ausgewogene Mischung aus fetzigen Jazz- bis Jazzrock- und ruhigeren, aber nicht minder anspruchsvollen Stücken. Novemeber Eleven finde ich zum Beispiel ein sehr schönes ruhigeres Stück, indem sich eigentlich über die gesamte Laufzeit nicht viel neues ergibt, da es nur ein dauerhaftes Bläsersolo über einer anspruchsvollen Basslinie und Songstruktur in dem Taktschema 3/4, 3/4, 3/4, 2/4 ist. Marco Minnemann hält sich hier leider wie beim gesamten Album größtenteils zurück, während Peter Wölpl (Gitarre) für das Ambiente im Hintergrund sorgt. Insgeheim glaube ich eh, dass Peter Wölpl sich nicht entscheiden konnte, ob er Gitarrist oder Keyboarder werden wollte, deshalb spielt er jetzt einen Gitarrenstil und -Sound, bei dem man sich oft fragt wo die Jungs den Synthesizer versteckt haben. Sehr interessant, wie ich finde!

Obwohl es sich um sehr experimentellen Jazz handelt, wird das Album nur selten frickelig. Mir kann es ja eigentlich nie frickelig genug sein, nur das Bläsersolo am Ende in A Funky Sombrero (in meinen Ohren auch der schlechteste Song des Albums) geht arg an die Belastungsgrenze. Ringading Dang ist zwar ein guter Song, ist aber nicht der beste Opener. Das sind aber schon die einzigen Negativpunkte die mir einfallen.
Alle Songs sind auf einem gleichbleibend hohem Niveau und passen gut zusammen. Allerdings gibt es dadurch auch keine wirklichen Höhepunkte. Nur das Schlagzeugsolo von Minnemann am Ende von Oops Cha Cha und die tolle Haupt-Melodie im Finale Maroni Moreno verdienen eine extra Erwähnung.

Dem ganzen Album eine abschließende Bewertung zu geben fällt mir doch recht schwer. Anfangs war ich ziemlich enttäuscht von dem Werk, da ich die Musik immer mit der beim Konzert erlebten Darbietung verglichen habe, die (natürlich, es ist ja Jazz) besser war. In letzter Zeit finden die insgesamt 10 Songs aber viel öfter den Weg in meine Playliste, so dass meine Meinung mittlerweile nicht mehr so negativ ausfällt.
Ich entscheide mich für eine 3 von 5 Punkten-Bewertung, wobei ich jetzt lange gebraucht habe um mich zwischen 3 und 3,5 zu entscheiden.

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