Geeks have feelings too

Konferenz Blogging: Barrierefreiheit Webkongress Erlangen - Teil 3 [Update]

Die Veranstaltung began heute morgen etwas früher als gestern, so dass der Start heute etwas gemächlicher war. Aber, das darf ich schonmal vorausgreifen, die Vortragsthemen sind heute fast noch problematischer wie gestern, da ich bei 3 von 6 Vorträgen auch gerne in die Parallel-Veranstaltung gegangen wäre. Aber zum Glück sollen die Vorträge auch später als Podcast nachgereicht werden, also bleibe ich heute wohl bis auf die letzte Vorlesung im Technologie-Track. Und wenn ich gewusst hätte, dass es hier ein Frühstück gibt, hätte ich doch noch etwas länger schlafen können...

Übrigens habe ich heute erst das erste Auftauchen des Buzzwords Web 2.0 registriert. Der gestrige Tag blieb, zumindest in den von mir besuchten Vorträgen, Web 2.0 frei.

Der Tag begann für mich mit dem Vortrag “Analyse von Barrierefreiheit mit Hilfe von Firefox Erweiterungen von Carsten Peters. Der Referent stellte folgende Firefox Extensions vor:

1. Web Developer Toolbar
2. HTML Validator
3. IE Tab

Da ich allerdings alle drei Erweiterungen schon kannte, lernte ich wenig neues. Außerdem wurde gerade der Hauptteil mit der Web Developer Toolbar in einer Art durchgeführt, die mir zu simpel ist. So nach dem Motto: Wenn man Tabellen sucht, um zu analysieren ob ein Webauftritt irgendwo Layouttabellen verwendet, klickt man Outline → Tables. Das mag für Leute die die Toolbar nicht kennen interessant sein, aber meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen, die Fähigkeiten zusammenfassend zu erklären und anschließend den interessierten Zuhörer zu Hause selbst damit zu spielen lassen. Damit hätte man Zeit gespart und damit in anderen Bereichen tiefer einsteigen können. Zudem ich finde, dass man im Technologie Track voraussetzen kann, dass man diese Erweiterung kennt. Eine kleine anschließende Diskussion über die Fähigkeiten der unterschiedlichen Validatoren gehörte meiner Meinung nach zum Highlight des Referates.

Der nächste Vortrag war dafür richtig gut. Gehalten wurde er von Tomas Caspers und das ganze lief unter dem Thema “Barrierefreiheit 2.0”. Herr Caspers war mir schon recht schnell aufgrund seiner Art und seines Präsenationsgerätes sympathisch: Ein Apple Laptop. Außerdem wies er explizit auf die Creativ Commons Lizenz seiner Präsenation hin. Dem eigentlichen Inhalt seines Referates fehlte meiner Meinung nach der rote Faden, was aber nicht weiter tragisch ist, da ich das ganze eh mehr als eine Diskussiongrundlage und Einstellung von Thesen und Behauptungen empfand. Zum Beispel stellte Herr Caspers die Behauptung auf dass Flash Anwendungen sehr wohl zugänglich sein können, da neuere Flash neue Features in dieser Richtung haben und auch aktuelle Screenreader diese Features nutzen können. Als Beispiel nannte Herr Caspers die Webseite der Harry Potter Autorin. Leider war die eigentliche Frage- und Diskussionsphase viel zu kurz und der Vortrag wäre auch gestern viel besser platziert gewesen, da man dann im Abendprogramm sich längere Diskussionen hätte liefern können. Genau diese Art von Vortrag hat mir persönlich noch gefehlt und Herr Caspers hat diese Lücke perfekt gestopft, vielen Dank dafür!

Nach einer kurzen Pause (die um die Hälfte kürzer war als gedacht, aufgrund der Überlänge der Vorträge) ging es weiter mit dem Vortrag von Dr. Gottfried Zimmermann (Access Technologies Group) der Einblicke in den jetzigen Stand der WCAG2 gab. Teile der Präsentation sollen auf der Webseite wob11.de verfügbar sein. Diese konnte ich aber auf die Schnelle noch nicht finden. Herr Zimmermann gab einen guten Überblick über die WCAG2 und ließ sich nicht auf das (nicht mehr ganz so aktuelle) Tohuwabohu um die Arbeitsgruppe und um das W3C ein. Der Vortrag war gut besucht, da wohl viele aus dem Management Track herübergekommen sind, so konnte der Vortrag leider nicht sehr technisch werden.

Der letzte Teil vor der Mittagspause drehte sich um Barrierefreiheit im Allgemeinen und wurde von Martin Rogge (Technischer Jugendfreizeit- und Bildungsverein) gehalten. Auch hier war mir das meiste schon bekannt und ursprüngliche wollte ich auch den Hörsaal wechseln. Als dann allerdings einige Geräte hereingetragen wurden, entschied ich mich zu bleiben, da man anscheinend eine Vorführung einer Mundmaus (Integra Maus) und anderer seltener Hardware bekam. Der restliche Vortrag von Herrn Rogge beeinhaltete solides Basiswissen und widersprach teilweise den gewagten Thesen von Herrn Caspers. Am Ende des Vortrages wurde tatsächlich die Integra Maus und andere interessante Software zur alternativen Eingabe vorgeführt, was wohl der wichtigste Teil des Referates war.

So, die Mittagspause ist knapp vorbei, ich berichte dann vom Rest der Veranstaltung sobald ich wieder zu Hause bin. Die Photos reiche ich dann auch nachsind online. Und auf dem offiziellen Blog zur Veranstaltung gibt es auch neues Photomaterial.

Den Bericht zum ersten und zum zum zweiten Teil gibt es auch in diesem Blog.