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Sonntag, 12. August 2007 - 17:51

Rezension: La Kinky Beat - One more Time – mit Hörproben!

This post is also available in english.

Im letzten Jahr war “One more time” von La Kinky Beat für mich die Überraschung und auch bis heute hat die CD in meinem Regal einen Sonderstatus. Kommentare wie “Sowas hörst du?” kommen öfter von Bekannten, wenn das Album bei mir läuft. Und irgendwie wundert es mich selbst immer noch etwas.
Doch, was ist so besonders an der Musik der spanischen Band? Nachdem Lesen dieses Reviews sollte diese Frage beantwortet sein.

Einer der größten Punkte die für La Kinky Beat sprechen, ist die Tatsache, dass man die Musik schwer kategorisieren kann. Ich bezeichne es immer als eine Mischung aus Reggae, Ska, Rock und ein wenig Punk. Schwer vorstellbar, oder?
Deswegen bin ich bei diesem Review besonders froh, von der Band die Erlaubnis bekommen zu haben, ein paar Soundbeispiele gleich mit vorzustellen zu dürfen. Das sollte alles etwas greifbarer machen.

Diese schwere Kategorisierbarkeit wird auch in den Rollen der Musiker und in der Besetzung der Gruppe deutlich: Mal abgesehen davon, dass es anscheinend keine wirklich feste Gruppe, sondern eher einen Grundkern + wechselnde “Gastmusiker” gibt, sticht auf diesem Album besonders die vokale Abteilung heraus: Sängerin Matahary und Rapper/Sänger Rudeman haben beide einen unverwechselbaren Stil und sorgen für die richtige Portion Power.
Bis auf die Tatsache, dass die Band noch mit einem Percussionisten bestückt ist, findet sich ansonsten nicht viel außergewöhnliches und irgendwie sticht keiner der anderen Musiker hervor. Dies ist auch nicht nötig, denn wenn die Gruppe auf der Bühne loslegt, braucht es keinen Anheizer. Die Gesamtstimmung sorgt dafür, dass keiner still stehen bleibt.

One more time” ist der zweite und momentan aktuellste Longplayer der Musiker aus Barcelona. Im Gegensatz zum frei auf der Webseite verfügbaren Konzertmitschnitt klingt die Studioaufnahme deutlich anders. Vor allem elektronischer. Nachdem ich La Kinky Beat zuerst live gesehen habe, anschließend auf den Mitschnitt gestoßen bin und erst dann die CD zu Gehör bekam, bedeutete dies für mich etwas Umgewöhnung, die sich aber nach einigen Durchgängen gelegt hat.

Die Songs im Einzelnen:

  1. Minimal: Der Opener gehört zu den durchschnittlicheren des Albums. Dies ist aber durchaus positiv zu sehen, da während der gesamten Spiellänge keine wirklichen “Problemsongs” dabei sind. Live ist das Lied allerdings deutlich besser. Im Großen und Ganzen zeigt es aber schon die Richtung des Albums an, lädt zum mitsingen und mittanzen mitwippen ein.

  2. Mit Give me geht es dann richtig los. Eingängige, aber nicht eintönige Melodien und Rythmen und der erste Auftritt von “Sänger” Rudeman zeigen die allgemeinen Stärken der Band. Nach knapp zwei ein Viertel Minuten ist aber leider schon wieder alles vorbei. Dies ist sehr charakteristisch für die Lieder auf dieser Scheibe, denn die Stücke sind allesamt recht kurz.

  3. Monster ist für mich eines der besten Stücke, die La Kinky Beat bisher geschrieben hat. Die Strophe fetzt mit einem gekonnten Duett der beiden Sänger, die sich jeweils nach ein oder zwei Zeilen immer abwechseln. Der Refrain ist dann äußerst eingängig, während die Bridge den langezogenen Höhepunkt gekonnt vorbereitet. Hier stimmt einfach alles und selbst nach einigen Monaten begeistert mich der Song immer noch. Hörprobe von “Monster (Ogg Vorbis Format, 466 KiB)

  4. Chronic Steady ist dann für die erste Ruhepause verantwortlich. Der Track ist perfekt für heiße Sommerabende. Im Prechorus sind auch die passenden Wellen am Strand schön angedeutet und der nach dem ersten Refrain kommende Teil hält für den Zuhörer dann einige markante Percussion Effekte bereit.

  5. Die kurze Verschnaufspause wird auch sofort wieder vom nächsten Highlight abgelöst. Black Panther geht zwar recht ruhig los, aber sowohl der Refrain als auch der darauf folgende Gitarrenpart und die kurze Einlage des “Rudeman” ziehen deutlich im Tempo an. Nach einer Wiederholung ist der Panther auch schon am Ziel… Hörprobe von “Black Panther (Ogg Vorbis Format, 478 KiB)

  6. …aber mit Motor Psycho geht es ähnlich weiter und das Tempo steigert sich noch ein wenig. Ausnahmsweise ist hier der Teil nach dem ersten Refrain der wahre Höhepunkt, der hauptsächlich von einem simplen aber effektiven Gitarrenriff bestimmt wird. Das sollte La Kinky Beat öfter machen: Mehr Gitarren! Hörprobe von “Motor Psycho (Ogg Vorbis Format, 492 KiB)

  7. Pünktlich zur Halbzeit kommt auch der erste Absacker und damit auch der Tiefpunkt des Albums: Eternity. Er ist mit Abstand der langsamste Track des Albums. Für mich passt diese Art von Lied nicht zu La Kinky Beat und ich finde es schade das auch die jungen Bands heutzutage noch meinen, sie müssen eine Pseudo Ballade aufs Album quetschen.

  8. Dejar de Pensar ist dann auch wieder eher im Mid-Tempo Bereich unterwegs und macht sich dort auch sehr gut. Vor allem die eingängige Keyboard/Synthesizer Arbeit ist toll.

  9. Bevor es zum großen Finale kommt, wartet der Player erst einmal mit Vafffanculo auf. Das Lied befindet sich qualtitativ in der Ecke des Eröffnungsstücks und hat nicht viel besonderes zu bieten.

  10. Fight ist der Anfang vom großen Ende und bereitet den Hörer auf die letzten Highlights vor. Dabei ist der Song selbst schon sehr gut und bringt einige sehr mitsingtaugliche Teile mit. Ein klarer Anspieltipp.

  11. Mein absoluter Lieblings-Song von La Kinky Beat ist Big Drummer. Hier gibt es keinen Mitsingteil, nein, das gesamte Lied ist ein einziger Mitsingteil! Der Text ist simpel und der Beat geht recht leicht ins Ohr. Im Refrain wird das Tempo angezogen und für die Restmelodie ist die Gitarre im Prechorus zuständig. Leider ist auch hier schon wieder alles nach nicht einmal drei Minuten vorbei und leider ist der Song live nur halb so gut. Aber, wer hat die Band schon wirklich live im Auto? (Smiley: zwinkern) Hörprobe von “Big Drummer (Ogg Vorbis Format, 475 KiB)

  12. Rebel Smile spielt in der selben Liga, wie der vorhergehende Track und hat ebenfalls eine sehr ausgeprägte Strophe, einen meliodösen Prechorus (auch wenn hier eher ein Keyboard für die Melodie zuständig ist), sowie einen tollen Refrain. Zu dem Song gibt es sogar einen Videoclip.

  13. Mas De Lo Mismo lässt es dann wieder ruhiger angehen und man könnte fast meinen, dass das Album einen ruhigen Abschluss erhält. Aber wer das glaubt hat seine Rechnung nicht mit dem Ending des Songs gemacht (und schon gar nicht mit dem Hidden Track). Besonders toll kommt hier die Abwechslung im männlichen Gesangspart. Gerade die dunkle Stimme am Anfang gefällt. Der Rest ist äußert chillig und verbreitet eine tolle on the road, again-Stimmung.

Abschließend kann man nur sagen, dass die Spanier ein sehr gutes Album auf die Scheibe gebracht haben, das auch Leute begeistert mitsingen lässt, die bei Reggae und Ska eher beiseite springen.

Viel mehr gibt es eigentlich fast nicht zu sagen, die Hörbeispiele sprechen für sich.
Finale Wertung: 4 von 5 Punkten.

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